Nachdem sie sich von ihrem Mann getrennt hat, fährt die Mutter Sofia mit ihren beiden Töchtern Irina und Patchi für ein paar Tage in eine Hütte ans Meer, um auf andere Gedanken zu kommen. Hier möchte sie den Mädchen schonend beibringen, dass der Vater nicht mehr da ist. Irina allerdings hat es schon mitbekommen, und auch die Gründe, warum, denn der Vater hat entdeckt, dass er schwul ist...
Dieser argentinische Film, der in Deutschland ohne Synchronisation, sondern nur mit Untertiteln erschienen ist, ist kein Problemfilm an sich, wie man vielleicht anhand der Story ableiten möchte. Tatsächlich hätte man daraus ganz gut ein handfestes Drama generieren können, doch Regisseurin Nadia Benedicto hat anderes im Sinn. Sie erzählt die Tage am Strand aus den Augen der drei, einmal der jugendlichen Irina, die hier erkennt, dass sie lesbisch ist und eine Freundin findet, mit der sie erste Erfahrungen macht. Zum anderen die 8-jährige Patchi, die alles aus Kinderaugen sieht und sich von der Faszination leiten lässt, die Welt zu entdecken. Schließlich auch Sofia, die anfangs noch frustriert die Tapete von der Wand reißt, am Ende aber Selbstvertrauen und Hoffnung bei einem Flirt mit einem Maler findet. Stilmittel ist oft die Zeitlupe mit entsprechender Musikuntermalung. Wie gesagt, dramatisch oder besonders aufregend ist das alles allerdings nicht, dafür gut gespielt und mit Liebe produziert. Sicherlich nichts für jeden, aber wer sich durch sehr ruhige Filme mit einem Minitouch von Surrealismus angesprochen fühlt, kann hier gerne mal reinschauen. (Haiko Herden)
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